Termine 2020: Der junge Schopenhauer als Dozent
Die Vorlesungen, die Schopenhauer 1820 in Berlin hielt, fristen in der Forschung immer noch ein Schattendasein, obwohl sie quantitativ wie qualitativ wesentlich ausführlicher sind als das Hauptwerk von 1819. Der junge Schopenhauer kommt dort in eindrucksvoller Weise zum Wort. Sie dokumentieren ferner die beständige, konzentrierte »Arbeit am Text seiner Lehre«, und zeigen, wie der eine Grundgedanke nicht nur objektiv dargestellt, sondern stets auch subjektiv vermittelt werden muß, um zur „Selbsterkenntnis des Willens“ auf allen Ebenen zu führen. Das 1. Quartal ist der „großen Logik“ gewidmet, das 2. dem Phänomen des Willens, im 3. Quartal geht es um das Schöne und das Erhabene, während im 4. Quartal die Metaphysik der Sitten und der „Ernst des Lebens“ behandelt werden. Die Veränderungen gegenüber dem Drucktext stehen dabei im Vordergrund.
Wir beginnen in jedem Quartal mit der gemeinsame Lektüre exemplarischer Texte der Vorlesungen, die Verbindung zu aktuellen Themen bildet den zweiten Schritt und der Versuch, den philosophischen Horizont in den Blick zu bekommen, den dritten.
- 30.01.2020: Schopenhauers „Lobrede auf die Philosophie“
- 27.02.2020: Die „Große Logik“ von 1820
- 26.03.2020: Metalogische Fragen
- 30.04.2020: Was wir von den Bienen lernen können
- 28.05.2020: Einblick in das „Herz der Dinge“
- 25.06.2020: Metaphysischer Ausblick
- 30.07.2020: Unterwegs in Goethes Italien
- 24.09.2020: Vom Zweck der Kunst
- 29.10.2020: Empathie und Rechtslehre
- 25.11.2020: Die „mystische Internationale“
- 17.12.2020: Facetten des Nichts